Auf Anregung der für Lehrte, Burgdorf und Uetze zuständigen Abgeordneten Thordies Hanisch besuchten Mitglieder des Ausschusses für Recht- und Verfassungsfragen das Lehrter Amtsgericht.

„Herzlich Willkommen im jüngsten Gericht“, so wurden die SPD-Landtagsabgeordneten und der Lehrter SPD-Ratsherr Timo Bönig vom Direktor des Amtsgerichts in Lehrte Robert Glaß begrüßt. Damit spielte Glaß jedoch nicht auf christliche Texte, sondern auf das vergleichsweise kurze Bestehen des eigenständigen Amtsgerichts Lehrte seit 1954 an. „Für uns als Abgeordnete ist es wichtig, dass wir mit den Menschen, die am Gericht arbeiten ins Gespräch kommen. Nur so können wir feststellen, wo der Schuh drückt und im besten Fall für eine positive Veränderung sorgen. In vielen Bereichen braucht es genau diesen Blick in die Praxis. Gerade im Bereich Bürokratie bekommt man nur von den betroffenen Personen Hinweise, an welcher Stelle es dringend einer Entlastung bedarf. Ohne diese Ansätze kann man an dem System auch nichts ändern.“, so Hanisch.

Der Amtsgerichtdirektor Robert Glaß nutzte den Austausch, um auf die Besonderheiten des Standortes hinzuweisen, die für die Richter und Richterinnen, aber auch andere Beschäftigte im Justizdienst eine teilweise hohe Belastung mit sich bringt. „Wir haben es hier mit vielfältigen gerichtlichen Handlungsfeldern zu tun. Es ist schon eine herausfordernde Besonderheit, dass in unserem Zuständigkeitsbereich Autobahnteilstücke, die gerichtliche Betreuung des Klinikums Wahrendorff und der Justizvollzugsanstalt Sehnde liegt“, so der Glaß bei einem Rundgang im Gericht. Dabei wurde deutlich, dass besonders die Verantwortung für den Bereich des Klinikums Wahrendorff den Angestellten im Gericht viel Fingerspitzengefühl und Arbeitsbelastung abverlangt. „Es gibt in allen Rechtsbereichen eben einen Mehraufwand, wenn man es beispielsweise mit einer Scheidung zu tun hat, bei der sich einer der Beteiligten im Strafvollzug befindet. Trotzdem ist die Stimmung bei uns gut, was man auch an den vielen Beschäftigten sieht, die sich für den Standort Lehrte entscheiden oder nach einer Unterbrechung wieder zurückkommen. “, berichtete Glaß.


Insgesamt sind über 50 Beschäftigte im Amtsgericht Lehrte tätig. Mit vielen dieser kamen die SPD-Abgeordneten im großen Sitzungssaal mit allen Angestellten des Amtsgerichtes ins Gespräch. Hier kam die Sprache auch auf die Digitalisierung: „Wir alle wissen, dass die Digitalisierung richtig und wichtig ist und in vielen Fällen auch eine Arbeitserleichterung. Darauf allein sollte man den Fokus aber nicht setzen. Denn dabei darf die menschliche Komponente nicht außer Acht gelassen werden und das erfordert eben Personal“, so eine Mitarbeiterin. Dem konnte sich Hanisch nur anschließen: „Die Besonderheit des Standorts im Amtsgericht Lehrte und die damit einhergehende Arbeitsbelastung ist hier mehr als deutlich geworden. Das ist uns bewusst und wir können ihnen versichern, dass sich die SPD-Landtagsfraktion für eine gute Personalausstattung in einer zukunftsfesten Justiz einsetzt“, so Hanisch.